Hilfsflug für Taifun-Opfer: Maschine mit 75 Tonnen Fracht gestartet

Mitarbeiter vom DRK stehen vor Hilfsgütern. Foto: dpa/Patrick Pleul

Ein Flugzeug mit Hilfsgütern für die Taifun-Opfer ist am Mittwoch von Berlin aus in Richtung Philippinen gestartet.

75 Tonnen Fracht werden vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Technischen Hilfswerk (THW) in die am schwersten betroffene Region Cebu geschickt, wie die Hilfsorganisationen mitteilten. „Die Hilfe soll so schnell wie möglich an die Betroffenen kommen“, sagte der Vizepräsident des THW, Gerd Friedsam, am Mittwoch auf dem Rollfeld des Flughafens in Schönefeld. Dort startete die Boeing 747, die unter anderem Anlagen zur Wasseraufbereitung geladen hatte. Die Maschine sollte am Donnerstag ankommen.

Taifun „Haiyan“ hatte am vergangenen Freitag große Teile der Philippinen verwüstet – laut der Vereinten Nationen sind rund 10 Millionen Menschen betroffen. Wasser sei dabei die größte Not.

Die Trinkwasserversorgung der Menschen auf den Philippinen sei zusammengebrochen, sagte Friedsam. Das Frachtflugzeug bringe daher zwei Wasseraufbereitungsanlagen nach Cebu. Rund 30 000 Menschen am Tag sollen damit sauberes Trinkwasser erhalten können.

Auch ein Team von acht THW-Helfern ist mit an Bord – weitere neun fliegen aus Frankfurt direkt auf die Philippinen. Schon seit Sonntag sei ein kleines Team auf Cebu aktiv, um zu erkunden, wo und wie Hilfe benötigt werde, sagte Friedsam. „Die größte Herausforderung ist jetzt, die Ausstattung, die man mitbringt, an die Menschen zu bringen (...).“

Das DRK schickte Zelte, Kochsets, Hygieneartikel und Plastikplanen in die Krisenregion. Die Hilfsgüter seien für rund 5000 Menschen bestimmt, sagte Christof Johnen, Leiter Internationale Zusammenarbeit des DRK. Der Zugang zu den Betroffenen sei inzwischen einfacher geworden. „Aber bis man wirklich die ganz abgelegenen Gebiete alle erreichen kann, wird es noch eine Weile dauern“, sagte Johnen. Vor Ort seien 5 DRK-Mitglieder, die mit dem philippinischen Roten Kreuz zusammenarbeiteten.

Der Hilfsflug wird von dem Auswärtigen Amt finanziert. Bis jetzt hat die Bundesregierung für die Opfer des Taifun 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, wie der Bundesbeauftragte für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Markus Löning, sagte. „Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Tagen und Wochen die Unterstützung durch die Bundesregierung noch mal deutlich ansteigen wird.“

Veröffentlicht durch die Deutsche Presse-Agentur.

Erschienen u.a. bei Fokus Online und in der Berliner Zeitung.

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